Wie alles begann!
In mündlichen Überlieferungen und in alten Aufzeichnungen ist immer wieder von Bränden und Großfeuern in der Vergangenheit von Haynrode zu erfahren. Wohnhäuser und Scheunen wurden oft ein Raub der Flammen. Am spektakulärsten waren wohl die Brände des Rittergutes 1847 und 1890, bei denen erhebliche Bausubstanz verloren ging und Kühe und Schweine verbrannten.Gleichzeitig wird auch immer wieder von Versuchen berichtet ein Feuer wirksam zu bekämpfen. So wurde schon im 19 Jahrhundert eine Feuerspritze angeschafft und beim Bau des Kanals 1847 unter der Hauptstraße wurden Staumöglichkeiten für Löschwasser eingebaut. Auch die Schwemme im Unterdorf konnte größere Wassermengen zu Löschzwecken aufnehmen.
Es gibt eine Gemeinderechnung von 1838, die belegt, dass der Spritzenmeister Heinrich Keilholz 15 Silbergroschen für die Pflege der Spritze erhält.
In einer Polizeiverordnung von 1839 wurde der Kreis Worbis in Feuerwehrbezirke eingeteilt. Haynrode war der 15. Bezirk unter der Leitung des Commissarius Kreissekretär Johanning, später des Öconom Carl Sauer aus Haynrode. Laut dieser Verordnung hatte jede Gemeinde mit Feuerspritze auch ein Spritzenhaus zu unterhalten. Zweimal jährlich, am 15. Januar und 15. Juli wurde die Spritze und die Löschgerätschaften überprüft und gegebenenfalls repariert und ergänzt. Gleichzeitig wurden auch die vorgeschriebenen Einteilungslisten der Hilfsmannschaften aufgestellt. Die anfallender Kosten wurden durch Umlagen auf alle Einwohner verteilt. So zahlte ein Ackerhofbesitzer 2 Taler, Hinterättler 1 Taler und Anbauern 20 Groschen jährlich.
Hauptsache aber war das Löschen der immer wieder auftretenden Brände. Einige Ereignisse aus der Ortsgeschichte sollen dies belegen. In der Nacht vom 13. zum 14. April 1846 brannte das Rittergut Unterdorf. Im Gebäude des Schlosses befand sich damals das Landratsamt, dessen Registratur vom Feuer bedroht wurde. Das Eingreifen der Löschmannschaften konnte größere Schäden verhindern. Der Dank des Landrats Freiherr von hagen an die Löschmannschaften belegt eine erfolgreichen Einsatz.
Am 4. Oktober 1847 brannte es bei Friedrich Wiemann. Da auch damals schon die Gebäude feuerversichtert waren, prüfte die Honsteinische Brandstiftung - Societät die Brandursache genau, ob nicht Leichtsinn oder gar Brandstiftung die Ursache war. Am 12. November 1861 waren die Haynröde zum Löschen in Neustadt. An der Spritze der 18 Spritzendiener standen der Schulze Keilholz, Spritzenmeister Obarius und Vorsteher Carl Kallmeyer. Dieser Einsatz dauerte 8 Stunden, pro Stunde erhielten die Leute 8 Pfennige, Schulze und Spritzenmeister 1 Silbergroschen, 3 Pfennige. Am 10. Oktober nochmals in Neustadt, diesmal die 2. Abteilung unter Leitung des Schöppen Heinrich.
Am 13. März 1864 waren beim großen Brand in Worbis beide Haynröder Löschmannschaften 19 bzw. 22 Stunden im Einsatz. Es zeigte sich, dass die Mehrheit der eingesetzten Spritzen mangelhaft und unzweckmäßig waren.
Nach mehreren kleineren Bränden im Ort brannte vom 1. zum 2. Oktober 1890 das Rittergut Mittelhof. In kürzester Zeit vernichtete das feuer vom Sturm unterstützt mehrere Gebäude, das Steinerne Haus bis auf einen Stock. 4 Pferde, Schweine und 70 Stück Rindvieh verbrannten, ebenso die gesamte Ernte. Am 8. August 1900 brannte es bei Amtsvorsteher Klemm. Feuerwehren aus Neustadt, Wallrode, Breitenworbis Kaltohmfeld und Großbodungen leisteten Hilfe.